Sümpfe, Moore und andere Feuchtgebiete wurden lange Zeit als unheimlich, ungesund oder unnütz angesehen. Deshalb wurden sie trocken gelegt, Flüsse und Bäche begradigt und kanalisiert und ehemalige Überschwemmungsgebiete wurden zu Bauland.
Das Risiko verheerender Überschwemmungen bei gleichzeitig sinkendem Grundwasserspiegel hat sich dadurch vervielfacht. Außerdem gingen wichtige Biotope verloren und die Artenvielfalt leidet.
Inzwischen wurde die Bedeutung der Feuchtgebiete erkannt, nicht nur für das Landschaftsbild und die entsprechenden Lebensgemeinschaften. Man kann auch den ökonomischen Nutzen für den Menschen berechnen, der durch Vermeidung bzw. Verringerung von Schäden durch Überschwemmungen, Trockenheit und Artenverlust entstehen.
Die deutsche Regierung hat kürzlich ein vier Milliarden Euro schweres Aktionsprogramm beschlossen: Diese Summe soll bis 2026 investiert werden, um etwa Moore wiederzuvernässen oder um Städte zu begrünen. Es ist ganz schön teuer, etwas wieder herzustellen, was man davor zerstört hat. In der EU-Umweltpolitik ist der Schutz der Feuchtgebiete ebenso eine zentrale Forderung.
In Spanien hinkt man bei ökologischen Themen oft hinterher. Umso erfreuter war ich, als ich zu dem Workshop zum Schutz der Feuchtgebiete der Balearen eingeladen wurde.
Die Umweltbehörde der Balearen hat Zusammen mit dem WWF und SEO BirdLife das Projekt “Xarca Aigua i Biodiversitat” ( Netzwerk Wasser und Artenvielfalt ) gegründet um die Beteiligung der Öffentlichkeit an der Erhaltung von Feuchtgebieten zu fördern.
„Das Ziel des Projekts ist es, dass das Netzwerk ein kollaborativer Arbeitsraum zwischen öffentlichen Institutionen, Verbänden, Unternehmen, Universitäten und Forschungszentren ist, um die effektive Erhaltung und Wiederherstellung von Feuchtgebieten zu fördern“ ( Miguel Mir, Minister für Umwelt und Territorium ). |