Die rein-biologische Wasseraufbereitung von Badegewässern setzt sich immer mehr durch. Dabei werden die Reinigungsmechanismen der Natur kopiert und mit minimalem Energieaufwand gesundes Badewasser geschaffen. Man kann dabei zwei Techniken unterscheiden, die unterschiedlichen Naturvorbildern entsprechen.
In einem Teich oder See mit geringer Wasserströmung geschieht die Reinigung und Entfernung pathogener Keime durch Zooplankton, unterstützt durch einen mineralisierten Langsamfilter, während Unterwasserpflanzen die „Verunreinigungen“ als Dünger nutzen und sie in ihrem Gewebe speichern. In diesen Schwimmteichen finden viele selten gewordene Arten einen neuen Lebensraum, sie sind wichtige Biotope. Der Kontakt zur Natur in Form von Pflanzen, Fröschen, Libellen und vieles mehr gehört zum Badeerlebnis.
Es gibt aber auch viele Menschen, die diesen intensiven Natur-Kontakt gar nicht mögen. Sie mögen eigentlich normale Chemie-Pools, nur gerne ohne chemisch-aggressives Wasser, Hautreizungen und rote Augen.
Hier kann ein Naturpool mit biologischem Schnellfilter die Lösung sein. Das Wirkprinzip entspricht nährstoffarmen Flüssen. Auf angeströmten Oberflächen wächst Biofilm, der sowohl Algen und Keime filtert als auch die frei werdenden Nährstoffe in der eigenen Biomasse speichert. Dabei entsteht derart nährstoffarmes Wasser, dass Unterwasserpflanzen nicht mehr gesund wachsen können und Frösche und Libellen nichts zu fressen finden.
Somit ist Leben im Naturpool kaum mehr sichtbar und ist optisch einem Chemie-Pool sehr ähnlich.
Die Naturpools sind eine relativ neue Entwicklung, die besonders in Österreich und der Schweiz mit viel Erfahrung eingesetzt werden, während sie in nicht-deutschsprachigen Ländern erst langsam bekannt werden. Sie unterscheiden sich im Aufbau, Durchströmung und Materialwahl ganz erheblich von langsamen Biofiltern und müssen deshalb anders kalkuliert werden um zu funktionieren.
Um das aktuelle Wissen zur Schnellfilterung nach Spanien zu bringen, organisierten unsere Verbandskollegen von Paissa in Granada einen zweitägigen Kurs mit Franz Kubacek, Präsident des Österreichischen Schwimmteichverbandes VÖSN, Vorstandsmitglied der IOB und Hersteller eines eigenen Schnell-Filter-Systems. |