Newsletter 2 | 09-23 View in browser 

Fehler eingestehen und weitermachen.

Positive Posts haben auf Social Media oft wenig Interaktionen und werden von den Algorithmen ignoriert, während negative Posts bis zum Shitstorm multipliziert werden. Ein Beispiel dafür ist die Cancel Culture: Influencer, die sich problematisch verhalten, werden an den Pranger gestellt. Aus den Fehlern zu lernen und diese einzugestehen ist dann zweitrangig, denn der Schaden ist bereits angerichtet. Der Fehler hätte gar nicht erst passieren bzw. publik werden dürfen.

Gut, dass wir alle keine Influencer sind!

Und doch habe ich den Eindruck, werden wir auch im kleinen Rahmen darauf trainiert, fehlerfrei zu sein. Wenn doch etwas schief geht, ist das peinlich und man will es verstecken. Dadurch, dass wir vorgeben, makellos zu sein, verlernen wir aber auch, uns zu entschuldigen und nach vorne zu blicken. Dabei muss man für einen bleibenden ersten Eindruck doch gar nicht perfekt sein. Besser bleibt man im Gedächtnis, wenn einem auch mal etwas richtig Peinliches passiert und man menschlich ist. 

Ich jedenfalls habe in meinem ersten Newsletter einen großen Fehler gemacht und einen funktionsunfähigen „Abmelden“-Button eingebaut. Das tut mir sehr leid! Da ich nun ungewollt jede*n dazu bringe, auch die zweite Ausgabe zu erhalten, verspreche ich, dass der Button (ganz unten in der Mail) diesmal funktioniert. Allen anderen viel Spaß beim Lesen – ich freue mich wie immer über Rückmeldungen!

Ausstellung auf der Murinsel

Das Grazer illu Kollektiv stellt momentan auf der Murinsel aus! Das Thema „Imagine...“ regt dazu an, sich alternative Welten und Utopien vorzustellen, in meinem Fall etwa Love Outside the Box. Die Ausstellung ist noch bis Mitte Oktober auf den Außenflächen der Grazer Murinsel zu sehen!

Foto: Anna Prem

My Own Private Berlin

Ich sehe, dass der Urlaubstrend immer mehr weg vom klassischen Sommerurlaub geht. Viele Freelancer aber auch Angestellte entfliehen stattdessen lieber der kalten Jahreszeit. So war auch ich in diesem Frühjahr im Warmen und habe den Sommer im sonst eher kalten und grauen Berlin verbracht.

Berlin ist eine Stadt der Kreativen und der Extreme. Machmal wunderschön und manchmal furchtbar, manchmal beides zugleich. Auch dieses Jahr war nicht ohne Herausforderungen. Gleich zu Beginn wurde ich krank und dieses Kranksein hat sich wahnsinnig lang dahingezogen. Als der erste Monat vorbei war und endlich Besserung in Sicht war, spürte ich einen großen inneren Druck und FOMO. Ich bin doch in Berlin, um etwas zu erleben und nicht, um krank im Bett zu liegen.

Ich füllte meinen Kalender mit Unternehmungen, ging jedes Wochenende aus, sah mehr Ausstellungen als ich erfassen konnte und ging auf Dates mit Menschen aus aller Welt. Bis mir irgendwann die Kraft ausging und ich merkte, dass ich die Dinge, die ich tat, nicht mehr genießen konnte. Ich schaltete einen Gang zurück und erinnerte mich daran, was diese Stadt so besonders macht. Und das sind nicht (nur) die vielen Events, die queeren Partys oder die veganen vietnamesischen Restaurants an jeder Ecke. Es sind die außergewöhnlichen Menschen, die eine Stadt wie Berlin anzieht und die ich nur im Sommer sehen kann.

Meine Zeit in Berlin neigt sich dem Ende und ich habe längst nicht alles gemacht und geschafft, was ich mir vorgenommen hatte. Einige Freunde sah ich nur wenige Male, viele Clubs blieben unbesucht und auch die Suche nach einem Verlag für mein Buch lief eher mäßig. 

Wie jedes Jahr nehme ich mir vor, die Freiheit, die ich in Berlin lebe, mit nach Österreich zu nehmen. Ich mag mein Leben in Deutschland genauso wie in Österreich. Schade ist nur, dass ich nie beide Leben gleichzeitig leben kann. Kann man aber zumindest die Gewohnheiten aus der Ferne mit ins Nahe bringen? Man passt sich immer an die Orte an, an denen man lebt – doch kann man auch das beste aller Orte in sich tragen?

Für mich geht es jetzt erst einmal zurück nach Graz, wo ich zum dritten Mal den Lehrgang zum*zur Print- und Webmediendesigner*in am bfi Steiermark unterrichten werde - ich freue mich darauf und werde im nächsten Newsletter genauer darüber berichten!

Ben Leander

Musiktipp

Inspiration

Romy - Loveher 

Romy von the xx hat vor Kurzem ihr von Fred again.. produziertes Soloalbum veröffentlicht. Die schüchterne Liebeserklärung Loveher strahlt durch intime Lyrics und eine eingängige Melodie.

realimposter

Die wahnsinnig schönen und manchmal ebenso verstörenden Animationsloops von Steven Baltay aka @realimposter waren eines der Highlights der Berliner Ausstellung „Black Hole“.

BENLEANDER_Design Studio

Mohsgasse 2, Graz

Möllendorffstraße 54, Berlin

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