In meinen Gouachen
setze ich den Russen, der meinen Vater nicht erschossen hat, ihm stattdessen „nur“ ein abgrundtiefes zeugenloses Trauma verpasst hat, an Marias Position. Vergebung lasse ich durch alle Adern linear auf das Papier fliessen. Die Komposition der „Pieta“ kommt dem Schlussbild einer Familien-Konstellation nahe, worin Leid lesbar, verstehbar und wortlos fühlbar wird.
Opfer und Täter sind in meiner Pieta untrennbar mit einander verbunden. Diese Serie ist zeitgleich mit dem zerstörerischen Ausbruch des Ukraine-Russlands-Konfliktes entstanden und ist Familien insbesondere den Großvätern, Vätern und Söhnen aller Völker gewidmet.
Emotionen mögen sich in der Semana Santa - der heiligen Karwoche - entkleiden, entladen und in ein universelles größeres ICH verwandeln... |